Konzert: Fans sind von der Rockformation Golden Cut begeistert – Nachbarn allerdings reicht’s nach zwei Stunden

Im November 2006 hatten sie ihr letztes Heimspiel mit einem Party-Konzert: die Rockformation Golden Cut. Als Neujahrsleckerli für alle Fans, Freunde und Bekannte spielten sie am Samstag im Zorbas, wo sonst die monatliche „Offene Bühne“ die Groß-Rohrheimer mit musikalischen und kleinkünstlerischen Vorstellungen verwöhnt. Leider mochten die Nachbarn nicht länger mitfeiern, und das Konzert endete bereits gegen 23.15 Uhr mit einem Besuch der Polizei.

Trotzdem wurde ohne Musik noch ein wenig weiter gefeiert, nachdem knapp 80 Rohrheimer Fans bis dahin schon gut zwei Stunden Rock und Blues hatten genießen können. Diesen Stilrichtungen haben sich Tom Kunzmann (Gesang und Bluesharp) und seine achtköpfige Band mit Andreas Krocker (Gitarre und Gesang), Heiko Humpich (Gitarre), Volker Wrede (Bass), Norbert „Ginger“ Müller (Schlagzeug), Monica Kunzmann und Manuela Holzkamp (Vocals) verschrieben. Klassiker von AC/DC, ZZ Top, den Stones, Status Quo und auch Robert Palmer gingen in Ohren und Füße.

Die gnadenlosen Beats des Basses und des Schlagzeugs versetzten den Boden in Schwingung und saugte die Menschen darauf geradezu auf die Tanzfläche.

Die Mundharmonika, die „Harp“ dicht an den Lippen, die Anstrengung und Konzentration im Gesicht zog Tom Kunzmann die minutenlange Intro zu „Hootchie-coochie-man“ tüchtig in die Länge. Fast nicht mehr auszuhalten war das Knistern der Stimmung, bis dann endlich auch die heiß ersehnten Schlagzeug und Bass-Akkorde erschallten, und lautstarkes Mitsingen bis zum erlösenden Harp-Signal am Ende des Songs angesagt war.

Gefühlvoll interpretiert sorgte der Blues „My Baby quit me“ für denselben, doch das Filetstückchen „By the river“ von Bob Seeger sorgte gleich darauf wieder für rockige Laune.

Eine eingefleischte Fantruppe aus dem benachbarten Biblis belagerte die Theke, die Stehtische waren gleich zu Anfang des Abends begehrte Plätze, und an den Tischen wurde gegessen, getrunken, gesungen, gelacht und Stimmung gemacht.

Kunzmann brauchte gar nicht lange zum Mitmachen animieren, spätestens als Monica Kunzmann das Mikrofon ergriff und ein Solo sang, gab es frenetischen Applaus und für die Tänzer kein Halten mehr. Golden Cut haben wieder einmal den goldenen Schnitt zwischen den Musikstilen von gestern zu heute gefunden. Sie haben ihr Repertoire erweitert und damit wieder den Geschmack nicht nur der Junggebliebenen sondern auch der Jüngeren getroffen. Die Fans dürfen sich schon auf die nächsten Auftritte freuen.

Sabine Weidner 21.1.2008