Der Hinhörer des Abends war der Auftritt der Schnuddewackler. Die Band aus Worms stand in Groß-Rohrheim zum ersten Mal auf der Offenen Bühne. Gitarrist Reinhard Pleil hatte die Brücke über den Rhein gebaut, damit sich die Schnuddewackler auch im Ried präsentieren konnten..

Aus sehr unterschiedlichen Musikgruppen kommen die sechs Musiker und die Sängerin der Schnuddewackler, die den Sound der österreichischen „Global Kryner“ pflegen wollen. Nach Art der in der Volksmusik-Szene bekannten Oberkrainer werden Titel aus der Pop- und Rockmusik regelrecht verkrainert. Und das kam auf der Offenen Bühne hervorragend an, wie der Beifall und die Zugabenwünsche aus dem Publikum zeigten..

„Die Schnuddewackler“  Foto: Melanie Prunzel
„Die Schnuddewackler“  Foto: Melanie Prunzel

Sängerin Angelika Rothert und die Musiker Horst Knapp (Akkordeon), Hans-Jürgen Lösch (Bassposaune), Reinhard Pleil (Gitarre), Holm Fischer (Klarinette) und Uli Brückbauer (Trompete) traten in der Originalbesetzung auf und bedienten sich auch bei den Arrangements der „Global Kryner“. Unter anderem waren „Something Stupid“, „Lady Marmelade“, „Over the Rainbow“, „Hey Jude“ und „Sex Bomb“ zu hören..

Und noch eine Premiere gab’s auf der Offenen Bühne: Der Liedermacher Trollius Weiss trat zum ersten Mal auf. Wie sich’s gehört, brachte er eigene Lieder mit, die durchweg gut ankamen. Die Texte waren mal romantisch, mal ironisch, mal schlicht lustig. Und Weiss verarbeitete vielerlei Einflüsse aus der Liedermacher-Szene. Roski, Wader und gar Biermann ließen in den Weiss-Stücken grüßen. Eher leise und besinnlich kamen die Werke am Beginn des Abends daher, ohne Mikrofon zur akustischen Gitarre gesungen.

Zum ersten Mal auf der Offenen Bühne: der Liedermacher Trollius Weiss
Zum ersten Mal auf der Offenen Bühne: der Liedermacher Trollius Weiss

40 Jahre altes Equipment.
Der dritte Auftritt des Abends, die Band The A-Dees, war laut und rockig. Alexander Neumann (Gesang und Bass), Dirk Seidlitz (Keyboard) und Andreas Berg (Schlagzeug) spielten überwiegend eigene Kompositionen und wenige Cover-Versionen im Stil der späten 60er und frühen 70er Jahre. Damit es auch authentisch klingt, verwendeten die A-Dees aus Alsbach gut 40 Jahre altes Equipment, das vom Publikum bestaunt wurde. Die kräftigen Riffs mit donnerndem Schlagzeug unterlegt, verbreiteten geradezu ein Woodstock-Gefühl..

Die Offene Bühne steht wieder am Dienstag, 1. Juli, 19 Uhr, im Biergarten des Hessischen Hofs an. eib

© Südhessen Morgen, Samstag, 07.06.2014