GITARRENZAUBER Das Publikum hat jede Menge Spaß bei der zehnten Auflage des Groß-Rohrheimer Musik-Marathons

Der Sonntag stand in Groß-Rohrheim ganz im Zeichen der Gitarre. Die Halle füllte sich rasant mit Musikbegeisterten aus Nah und Fern. Bereits zum zehnten Mal veranstaltete Andreas Cuntz von Cuntz-Guitars in Zusammenarbeit mit der Musikkiste Groß-Rohrheim den beliebten Gitarrenzauber.

Martin Harley
Martin Harley

Viele wollten sich von den internationalen Künstlern mit ihren Gitarren verzaubern lassen, darunter Landrat Christian Engelhardt und Bürgermeister Rainer Bersch. Der zehnte Gitarrenzauber begann wie der erste im Jahr 2007 – mit Martin Harley. Der Brite hatte schon damals auf der Bühne in Groß-Rohrheim gestanden und durfte beim Jubiläum nicht fehlen. Kaum entlockte Harley seiner Gitarre die ersten Töne, wurde es ganz still in der Halle. Doch nicht nur mit seinem einzigartigen Gitarrenspiel konnte der Brite begeistern, auch gesanglich wusste er zu überzeugen. Zu seinen Liedern spielt er auf seine ganz eigene Art: Die Gitarre liegt auf seinem Schoß.

Ruhiges von den Quotenhessen

Ebenfalls nicht zum ersten Mal dabei war auch der nächste Künstler, der nicht nur musikalisch das Publikum begeisterte, sondern auch durch Entertainer-Qualitäten. „Thanks for having me again and again and again“, so der Finne Petteri Sariola, der seit dem zweiten Gitarrenzauber dabei ist. Er zeigte gleich zu Beginn Fingerfertigkeit und Beweglichkeit. Bei seiner akustischen Version von Oasis’ „Wonderwall“ wanderte er mit seiner Gitarre durch die Reihen. Unterstützung benötigte er bei seinem neusten Titel. „Der Refrain hat nur drei Wörter: I sing mhmhmh“ – was auch der Titel des Liedes war und so summte es „mhmhmh“ durch die Halle.

Als „Quotenhessen“ bezeichneten sich Tilmann Höhn und Ali Neander selbst. „Wir sind die einzigen heute, die nicht auf Cuntz-Gitarren spielen“, bedauerten die zwei Musiker. Dennoch begeisterten die begnadeten Gitarristen die Zuschauer mit „Ali’s Waltz“, jedoch nicht im Walzer-Takt. Die zwei Musiker überzeugten eher mit ruhigeren Tönen. Auch Chatz Kostas, ein Grieche, der in Belgien lebt, ist ein alter Bekannter in Groß-Rohrheim, er stand bereits zum siebten Mal auf der Gitarrenzauber-Bühne. Und auch er hatte sein Album mit im Gepäck und überzeugte die Zuschauer mit Titeln wie „Snowflakes“, „Fly me to the Moon“ und „Every drop counts“.

Als letzter Künstler dieses Abends stand Mike Dawes auf der Bühne, die für ihn ein ganz besonderer Platz ist. Der Brite erzählte, er hatte vor zwei Jahren in Groß-Rohrheim seinen ersten Auftritt außerhalb Großbritanniens. Mit „The Impossible“ startete er in sein Programm. Nicht nur eigene Stücke spielte der Musiker aus Leidenschaft. Dawes brachte das Publikum zum Singen und Jubeln mit Stevie Wonders „Superstition“ und erleuchtete die Bürgerhalle im wahrsten Sinne des Wortes bei David Guettas „Titanium“. Er wollte sich einmal fühlen wie Taylor Swift und bat die Zuschauer bei dem Refrain die Handy-Lichter einzuschalten.

Für sein letztes Lied holte er sich noch einmal seinen Kollegen und Freund Petteri Sariola auf die Bühne. Gemeinsam spielten sie „Somebody that I used to know“ von Gotye, ehe für das große Finale nach vier Stunden Musik noch einmal alle Künstler auf die Bühne kamen und gemeinsam die Halle zum Tanzen und Singen brachten. Noch von weitem konnte man „Don’t worry, be happy“ durch die Abendluft klingen hören.

aus Echo Online 12.04.2016, Julia Wetzel