OFFENE BÜHNE Bunter Abend im Groß-Rohrheimer Zorbas / Knalliges Finale mit Phoenix

Das neue Jahr wurde am Dienstag in Groß-Rohrheim auf die musikalische Art begrüßt. Im Rahmen der „Offenen Bühne“ im Gasthaus „Zorbas“ traten mehrere Bands und Solo-Interpreten auf. So viele Gäste waren an diesem Abend an die Kornstraße gekommen, dass der vorhandene Platz kaum ausreichend war. Im Laufe der Show wurde ihnen eine bunte Mischung aus Rock, Jazz, Punk und arabischem Volksgesang serviert.

Das Konzept der „Offenen Bühne“, die einmal im Monat Freunde handgemachter Musik nach Groß-Rohrheim lockt, wurde vor fünfzehn Jahren auf den Weg gebracht. Eberhard Petri und seine beiden Vorstandskollegen vom lokalen Förderverein „Musikkiste“ – Andreas Cuntz und Reinhard Helfert – haben damit einen Selbstläufer auf die Beine gestellt. Einer, der bis heute immer noch frisch und kreativ auftrumpft.

Jeder, der ein Instrument spielen, singen, ein Gedicht vortragen oder die Gäste zum Mitsingen animieren kann, bekommt hier eine Chance, sein Talent vor Publikum zu präsentieren. Dabei sollen die Teilnehmer das Set nach Möglichkeit „unplugged“ vortragen – oder lediglich mit der Unterstützung eines verhaltenen Verstärkers. Die Gäste sollen sich nämlich während der Darbietungen noch unterhalten können.

Jedem Künstler steht bis zu einer halben Stunde Zeit für seine Performance zur Verfügung. Je nach Zahl der Teilnehmer kann das auch variieren. Wenn zum Beispiel eine Band kurzfristig absagen muss, werden den übrigen Musikern mehr Minuten eingeräumt, um die Lücke auszufüllen. Das sollte diesmal der Fall sein, da das Klarinetten-Duo Naja Lehmann und Vera Ehrler sich entschuldigen ließ.

Thomas Rosowski trägt bei der Offenen Bühne Lieder von Neil Young vor. Foto: Manfred Ofer

Dafür stand in der Folge Thomas Rosowski ein wenig länger auf der Bühne. Im Stil eines klassischen Singer/Songwriters intonierte er mit Gitarre, Gesang und Mundharmonika Evergreens aus der Feder von Neil Young. Songs wie „Heart of gold“ und „Rocking in the free world“ kamen zur Einstimmung auf einen langen und bunten Abend in Groß-Rohrheim schon einmal gut beim Publikum an, das sich anschließend auf eine besondere Jam-Session freuen konnte.

Eberhard Petri (Gitarre) hatte sich mit Michael Distelmann (Bass), Norbert Paul (Piano) und Farzin Javaheri (Percussion) eine illustre Begleitband eingeladen. Damit aber nicht genug, denn gleich drei Sängerinnen aus unterschiedlichen Genres bereicherten diesen Abend zusätzlich noch. Mit Hasna di Felice, einer gebürtigen Marokkanerin, die in Groß-Rohrheim lebt, nahmen arabische Volksweisen Eingang in die Show. Anke Scheven ist hingegen Fränkin und hatte den Jazz mitgebracht. „As time goes by“ aus dem Kultfilm „Casablanca“ war einer der Songs, den sie anstimmte.

Die Letzte im Bunde war Chiara Frodyma, die aus Biblis stammt, und mit Pop und Soul auftrumpfte. Der erste Song, den sie an diesem Abend vor ihrem Publikum sang, war „Imagine“ von John Lennon. Und dann war da noch „Phoenix the Devourer“ aus Darmstadt, der eigentlich schon beim letzten Mal den Saal hätte rocken sollen. Seine Absage kam im Dezember recht kurzfristig, umso schöner aber war es, dass der Punkrocker, der ursprünglich aus Bermuda stammt, diesmal mit von der Partie war. Das war ein knalliger Abschluss der „Offenen Bühne“ zum Jahresauftakt.

Die nächste „Offene Bühne“ in Groß-Rohrheim findet am Dienstag, 6. Februar, um 20 Uhr statt.

Quelle: Echo-Online vom 5.1.2018, von Manfred Ofer