GROSS-ROHRHEIM – Mit einer bunten Mischung aus Swing, Jazz, Rock und Chansons unterhielt die „Offene Bühne“ am Dienstag in Groß-Rohrheim ihr Publikum. Ein wenig schien es, als ob die Musiker sich vom Eintreffen des Frühlings hatten inspirieren lassen. Dynamisch, witzig und beschwingt griffen sie bei ihrem Auftritt im Restaurant „Zorbas“ in die Saiten.

Jede Band bekam rund eine halbe Stunde Zeit für ihre Vorstellung. Dass die eine oder andere Zugabe mit dabei war, gehört in Groß-Rohrheim zum guten Ton. Den Auftakt gestaltete ein Solo-Interpret wider Willen. Stefan Umhey war ursprünglich mit seinem Trio „Schümelage“ angekündigt worden. Da aber zwei Drittel der Band, die sich auf eine Melange aus Swing und Chanson versteht, kurzfristig absagen mussten, stand er an diesem Abend alleine auf der Bühne. Genauer gesagt, er saß. Mit einer wohl gestimmten Gitarre vor der Brust, und Lieder über die Irrungen und Wirrungen des Lebens anstimmend.

Was das betrifft, ist Umhey vom Fach. Im Hauptberuf ist er nämlich Schauspieler mit Engagements an nationalen und internationalen Bühnen, wie zum Beispiel dem Staatstheater in Darmstadt und dem Theater und Orchester Heidelberg. Und es war auch nicht das erste Mal, dass er in Groß-Rohrheim einen Auftritt hatte. Zusammen mit dem Kabarettisten Fabian Lau war er schon einmal zu Gast in der Kulturscheune.

Am Dienstag stand allerdings die Musik im Mittelpunkt. Die ersten Songs „Do stecksch net drin“ und „Mein Therapeut“ waren Eigenkompositionen. Das Stück „Over The Rainbow“ hingegen war den meisten im Saal aus dem Soundtrack des Hollywood-Klassikers „Der Zauberer von Oz“ von 1939 bekannt. Dass der Künstler offenbar ein Faible für Filme hat, zeigte sich daran, dass er kurz darauf auch das Thema aus Coppolas „Der Pate“ auf sehr eigentümliche Art spielte. Ein dynamischer Applaus war ihm dennoch sicher.

Wenig später standen „Miles and more“ auf der Bühne. Das Trio hat sich dem Jazz in allen seinen Facetten verschrieben und kommt aus Bürstadt. Die ersten Akkorde blieben instrumentaler Natur. Der nächste Song war eine Variation des Evergreens „Sunny“, im Laufe des Stücks „On Broadway“ wurde das Eis gebrochen und das Publikum fiel in den eingängigen Refrain mit ein. Den Abschluss der musikalischen Klangreise bildete der „Tokio Blues“.

Die letzten Klänge kamen dann von einer Band, die am Dienstagabend die weiteste Anreise auf sich genommen hatte. Die Buchstabenfolge EVT steht für „Ein verschworenes Team“. Ein Teil dieser Band kommt aus Schwetzingen, spielt eigene Songs und hat sich deutschem Rock verschrieben. Im „Zorbas“ hatten sie damit, nimmt man den Beifall als Gradmesser, Erfolg beim Publikum, das auch schon mit Spannung auf die Kombination der Stile bei der nächsten „Offenen Bühne“ blickt.

Quelle: Echo-Online vom 6.4.2017, Manfred Ofer