Musikalisch bunt ging’s zu bei der März-Ausgabe der Offenen Bühne in Groß-Rohrheim zu. Eingeladen hatte wieder die Musikkiste. Der Moderator, Tontechniker und Gitarrist Eberhard Petri begrüßte die zahlreichen Gäste im Restaurant Zorbas. Vier Acts waren angekündigt: ein Gesangsquintett, ein Barpianist, ein Trio, das als Duo antrat, und wieder einmal die Band Melange Blue mit moderat-rockigem Repertoire.

Chris Marpe, Claudia Jochem, Ulla Lowitz, Monika Krauser und Anja Grebe servierten unter dem Namen Just Us swingenden Jazzgesang in vielstimmigen Arrangements. Das reichte von einer verjazzten Bourrée, die einst Wolfgang Amadeus Mozart komponiert hatte, bis zu Swing nach Händel. Und dazwischen so wunderschöne Ohrwürmer wie „California Dreams“, „My Funny Valentine“, „Sentimental Journey“ und noch ein paar andere Stücke so richtig zum Träumen.

Dann war Robin Marpe an der Reihe, Auch wenn sein Klavierspiel an die Musik in Ricks Café erinnerte, die Sam „noch einmal“ spielte, steckt doch hörbar mehr hinter dem Können des jungen Pianisten, der zum ersten Mal auf der Offenen Bühne auftrat. Mit seinen Evergreens und aktuellen Pop-Melodien sorgte er für viel Vergnügen.

Robin Marpe am E-Piano: Der junge Musiker spielte zum ersten Mal auf der Offenen Bühne in Groß-Rohrheim.

Angekündigt war im Anschluss das Trio Doc Pop feat. Sophie. Doch Raimund Pop, Leiter der Projektgruppe, ließ sich wegen Krankheit entschuldigen. So trugen Sophie Buß (Gitarre, Gesang) und Markus Neeb (Percussion) zu zweit die Kompositionen und Texte der Sängerin vor. Schon der erste Titel „In My Way“ war programmatisch für die folgenden Lieder, in denen sie alltägliche Begebenheiten beschreibt.

Melange Blue kam als vierte Gruppe auf die Bühne. Sängerin Fabienne Michaud-Saueracker, Andras Mayberg (Gitarre), Klaus Saiko (Bass) und Carlo Zerb (Schlagzeug) sorgten noch einmal für einen Höhepunkt. Mit ihren Arrangements recht bekannter Songs sorgten sie für ein neues Hörerlebnis, in dem viel Schwung steckte. Dazu trug nicht zuletzt die warme, kraftvolle Stimme der Frontfrau bei, deren Mikrofon Eberhard Petri beim Soundcheck mit akribischer Mühe so eingestellt hatte, dass der Gesang nicht von den Instrumenten verdeckt wurde. Von „Shy Boy“ von Katie Melua über Caro Emeralds „A Night Like This“ bis zu Gershwins „Summertime“ als Zugabe reichte das Repertoire.

Am Ende gab’s dann noch, wie schon zu Beginn des Abends angekündigt, eine kleine Session, bei der Chris Marpe auf dem Sopransaxofon und Eberhard Petri mit der Gitarre munter drauflos improvisierten: ein musikalisches Erlebnis, das noch zahlreiche Gäste miterlebten. eib

© Südhessen Morgen, Freitag, 08.03.2013