Vorwiegend sanfte Klänge von Songwritern hat die jüngste Ausgabe der „Offenen Bühne“ in Groß-Rohrheim am Dienstag geboten. Die Abendveranstaltung war gut besucht.

Viele Zuhörer waren in das griechische Restaurant „Zorbas“ gekommen. Die Aufstellung der Acts machte neugierig, denn es waren überwiegend neue Gesichter für die Offene Bühne angekündigt. Den Anfang machte aber ein Altbekannter. Fingerstyle-Gitarrist Markus Neeb aus Nordheim eröffnete den Abend mit seinem gefühlvollen Spiel auf dem Saiteninstrument. Mitgebracht hatte er Songs aus seinem Album „Fingerstyle Fairytales“, welches er im Mai dieses Jahres veröffentlicht hatte. Seit fünf Jahren ist der 30-Jährige nun Gast auf der Offenen Bühne.

Zum ersten Mal in Groß-Rohrheim trat Kim Ulrike Roß aus Bingen auf. Sie hatte irische und schottische Volkslieder im Gepäck, wie auch einige Rock-Stücke, beispielsweise den „Worker’s Song“ von den „Dropkick Murphys“. Besonders aber „Nacht der Raben“ der deutschen Band „Rabenschrey“ kam sehr gut an. Roß ist eine junge Künstlerin mit viel Potenzial, die das Publikum in ihren Bann ziehen konnte.

Lateinamerikanische Klänge kamen mit „julakim“ auf die Bühne. Die Songwriterin aus Darmstadt hat eine dreieinhalbmonatige Tour durch Südamerika hinter sich, auf der sie viele Erfahrungen sammeln konnte. An diesen wollte sie die Zuhörer teilhaben lassen und erzählte auf Deutsch, Englisch, Spanisch und Portugiesisch von ihren Erlebnissen und Gedanken.

Laut und leise: „julakim“ sang in Groß-Rohrheim über Erlebnisse von einer ausgedehnte Reise.  Foto: Melanie Prunzel
Laut und leise: „julakim“ sang in Groß-Rohrheim über Erlebnisse von einer ausgedehnte Reise.  Foto: Melanie Prunzel

Dabei balancierte die Architektin auf einem Drahtseil aus Tönen und wechselte innerhalb der Lieder von leisem Hauchen auf lauten Gesang. Durch die langgezogenen Töne waren nicht immer alle Worte zu verstehen, doch manchmal reichte es auch aus, einfach die Melodie wirken zu lassen.

Schließlich war der „Veidt-Club“ angekündigt, eigentlich ein Quartett. Wegen ungünstiger Umstände standen nur Susanne Veidt und Ernst Seitz auf der Bühne, was der Musik aber nicht schadete. Während Seitz am Piano die Tasten streichelte, verzauberte Susanne Veidt das Publikum mit ihrem Gesang: eine warme und klare Stimme, die das Zuhören angenehm machte. Veranstalter Eberhard Petri versprach: „Der Veidt-Club kommt im nächsten Jahr wieder.“ Dann in kompletter Besetzung.

Quelle: Echo-online vom 05. 11.2014, Melanie Prunzel